"neues Jahr neues Glück!"
Nach den intensiven Trainingswochen im sonnigen Calpe (Südspanien) bin ich am 30. Dezember pünktlich zur Neujahrsfeier wieder in die Heimat zurückgekehrt.
Die 14-stündige Fahrt verlief weitgehend reibungslos – abgesehen von einem kleinen Zwischenfall: Der berüchtigte Blitzer kurz vor Payerne war mir nicht wohlgesonnen und ahndete meine unbedachte Tempowahl gnadenlos.
Der durch die überhöhte Geschwindigkeit ausgelöste Blitzkasten liess immerhin meinen Ruhepuls wieder in die Höhe schiessen. So konnte ich die sich langsam breit machende Müdigkeit noch bis nach Dürrenroth im Zaum halten.
Nach einem erfüllten Tag, der ganz im Zeichen der Reorganisation stand, und einem entspannten Silvesterabend bei meinem Bruder Simon in Solothurn machte sich die zuvor in Schach gehaltene Müdigkeit der vergangenen drei intensiven Wochen schliesslich deutlich bemerkbar. Trotz meines Tatendrangs und der Motivation, etliche Aufgaben noch vor dem Wiederaufbruch am 4. Januar abzuhaken, musste ich einsehen, dass Kompromisse nötig waren. Einige geplante Termine wurden kurzerhand neu befristet..
Ich finde es übrigens äusserst faszinierend, wie Körper und Geist auf Ermüdung reagieren. Physisch merke ich die Folgen intensiver Belastungen oft erst nach einigen Tagen. Am Tag nach meiner Heimkehr fühlte ich mich noch frisch und voller Energie.
Hätte mein Trainer keinen obligatorischen Ruhetag eingeplant, wäre ich vermutlich direkt wieder auf dem Rad gesessen. Doch nach dem zweiten Ruhetag änderte sich mein Zustand dramatisch: Die Beine fühlten sich plötzlich schwer an, und eine zermürbende Trägheit breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Begleitet wurde das Ganze von einem unstillbaren Hungergefühl, das auch ausgiebige Mahlzeiten nicht wirklich stillen konnten.
Auch psychisch setzte die Müdigkeit verzögert ein – und dann umso intensiver. Jegliche Kreativität und Inspiration schienen wie weggeblasen. Normalerweise sprudeln meine Gedanken: Ich suche ständig nach neuen Ideen zur Optimierung meines Trainings oder Equipments, potenziellen Sponsoring-Partnerschaften oder einer coolen Story für den nächsten Social-Media-Beitrag. Doch in der vergangenen Woche herrschte gähnende Leere. Meine Gedanken schwirrten planlos umher, und es fiel mir schwer, mich auf Aufgaben zu konzentrieren. Stattdessen war ich von einem konstanten Verlangen nach Ablenkung geplagt. Ob Instagram, YouTube oder ein Podcast auf Spotify – ich erwischte mich ständig am Handy, scrollte Reels in Richtung Unendlichkeit. Alles war recht, Hauptsache ich musste mich nicht mit meinen eigenen Gedanken auseinandersetzen.
Zum Glück ist diese Erschöpfung – im Gegensatz zum Instagram-Feed – nicht endlos. Nach vier entspannten Tagen, in denen ich sogar Zeit für die obligatorische jährliche Janssen-Skitour fand, fühlte ich mich wieder aufgeladen. Nun sitze ich motiviert und voller Tatendrang im Flugzeug nach Teneriffa und freue mich auf die kommenden Wochen im Teamcamp. Neben dem Ziel, unsere Leistungsfähigkeit auf dem Rad zu steigern, wollen wir die Zeit auch nutzen, um unseren Teamzusammenhalt zu stärken und uns besser kennenzulernen.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen erfolgreichen Start ins neue Jahr! Selbstverständlich halte ich euch über die neuesten Entwicklungen auf Teneriffa auf dem Laufenden.
Merci und bis gly!
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